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Cornelia Funke und Kerstin Meyer: Käpten Knitterbart und seine Bande

Titel: Käpten Knitterbart und seine Bande
Autorin: Funke, Cornelia
Illustratorin: Meyer, Kerstin

Deutsche Erstausgabe: Bindlach: Loewe, 1993.

Altersklasse: 4+

Cornelia Funke und Kerstin Meyer:  Käpten Knitterbart und seine Bande
Titelbild der Ausgabe von 2007
mit Bilderbuch-DVD

Rezension von Torsten Kühler

Die Piraten unter der Führung von Käpten Knitterbart sind der Schrecken aller Meere, daher dürfen sie Alles. Auch kleine Mädchen gefangen nehmen, sie arbeiten lassen und Lösegeld erpressen. Aber Molly, lässt sich nicht unterkriegen, sie ist dem fürchterlichem Piratenkapitän immer eine Nasenlänge oder genauer: eine Flaschenpost voraus und dann wendet sich das Blatt, denn auch Piraten können die Knie vor Angst zittern: Es gibt immer jemanden, der stärker ist - in diesem Falle: Mollys Mutter, die wilde Berta.

Wie auch in den beiden anderen auf dieser Webseite vorgestellten Büchern von Cornelia Funke und Kerstin Meyer "Prinzessin Isabella" und "Der geheimnisvolle Ritter Namenlos" handelt die Geschichte von einem selbstbewussten Mädchen, dass sich den Anforderungen einer klassischen Männerwelt entgegenstellt. Molly ist dabei sogar etwas rotzfrecher als Isabella und Violetta. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund.

 
Malwig (5 Jahre)   Carl (5 Jahre)
     
  Die hier gezeigten Bilder wurden von Kindern nach dem Vorlesen des Buches gezeichnet.
Jannis (8 Jahre)    

Die Figuren wirken allesamt charakterlich stark überzeichnet, so ein vorlauter und furchterregender Haufen ist eher nicht der Normalfall in deutschen Kinderbüchern, aber die Geschichte ist spannend und endlich gibt es auch einmal eine Funke-Geschichte für Jungs, denn auch wenn sie den kürzeren ziehen, die Piraten sind die Identfikationsfiguren schlechthin. Sie agieren in den üblichen Rollenklischees als Kontrapunkt zu der selbstwussten Molly.

Übver die Frage, ob es denn weibliche Piraten gegeben hat, kann man in eine Diskusion über Gender-Themen einsteigen.

Ich habe für diese Rezension, die Version mit DVD getestet. Letzte halte ich für absolut überflüssig. Sie enthält einen kurzen Film dieser Geschichte, für den die Illustrationen grob anmiert und der Text vorgelesen wurden, Zeit die Illustrationen in Ruhe anzuschauen bleibt keine. Dann würde ich doch eher die Hörpiel-CD empfehlen, auf dieser sind unter anderem auch die anderen hier vorgestellten Geschichten "Prinzessin Isabella" und "Der geheimnisvolle Ritter Namenlos" enthalten.

 

 

1. Juli 2009
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